Farblose, durchsichtige und geschmacklose Flüssigkeit, aufgebaut aus Wasserstoff und Sauerstoff. Wasser stellt einen essentiellen Nährstoff dar, der für den Erhalt des Lebens unverzichtbar ist. (Kent/Rost, Wörterbuch Sport und Sportmedizin, Limpert Verlag, Wiesbaden 1996, Seite 457)
Wie oft habe ich diesen Satz, auch bei Kindern und Kleinkindern, schon gehört: „Wasser schmeckt mir nicht, daher trinke ich das nicht“. Nicht nur das: ältere, sogenannte gebildete Erwachsene erzählen mir, das Bier und Kaffee auch Wasser enthalten und trinken davon Unmengen. Leute: das sind Genussmittel, die nur in geringen Mengen verzehrt werden sollten. Aber in Anlehnung an meine „Religion“: jeder hat das Recht, sich in den Tod zu saufen! Bon.
Wir trinken zu wenig
Der Wassergehalt des Körpers verändert sich stark mit dem Lebensalter des Menschen. Während der Körper eines Säuglings zu ca. 75 % aus Wasser besteht, sind es beim Erwachsenen nur noch ca. 60 %. Im Alter schrumpft das Körperwasserreservoir dann weiter, bis es nur noch ca. 50 % der Körpermasse ausmacht. Wir unterliegen quasi einem lebenslangen Verdunstungsprozess. Ist die Haut im Kindesalter proper und glatt, entstehen im fortgeschrittenen Alter erste Fältchen, und später werden daraus richtige Falten und Furchen. Allen Träumen von der ewig jugendlichen Haut zum Trotz, lässt sich daran leider nicht viel ändern, doch etwas kann man tun: darauf achten, dass der Körper rundum mit allem versorgt ist, was er täglich braucht. An erster Stelle steht hier eine optimale Versorgung mit Flüssigkeit. Besonders bei älteren Menschen kann gerade dies zum Problem werden, denn das Durstgefühl lässt allmählich nach, und selbst wenn der Körper unter einem Mangel an Flüssigkeit leidet, erfolgt das Signal des Durstempfindens nicht mehr rechtzeitig. Die Folge: Das Trinken wird häufig einfach vergessen. Hilfreich kann es daher sein, sich direkt am Morgen die nötige Flüssigkeitsmenge, die über den Tag getrunken werden muss, bereitzustellen, und das gilt nicht nur für ältere Menschen.
Auch kleine Kinder müssen sehr viel trinken. Die wichtigste Nahrung ist natürlich zunächst die Muttermilch. Hier ist die Versorgung mit Flüssigkeit optimal und gleichzeitig stärkt sie auch noch das Immunsystem. Aber später, so ab dem zweiten oder dritten Lebensjahr, kann es Probleme geben, wenn Eltern ihren Kindern in der Übergangsphase von Windel zu Toilette weniger zu trinken geben, damit sie schneller trocken werden. Das ist grundverkehrt, denn Kinder brauchen generell viel Flüssigkeit, bezogen auf ihr Körpergewicht sogar mehr als Erwachsene.
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Alter |
Menge (pro kg Körpergewicht) |
Körpergewicht |
Menge (gesamt) |
Säuglinge |
0- 6 Monate |
120-180 ml |
5,0 kg |
0,6-0,9 l |
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6-12 Monate |
120-145 ml |
8,5 kg |
1,0-1,3 l |
Kinder |
1- 3 Jahre |
115-125 ml |
13 kg |
1,5-1,6 l |
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4- 6 Jahre |
100-110 ml |
20 kg |
2,0-2,2 l |
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7- 9 Jahre |
90-100 ml |
27 kg |
2,4-2,6 l |
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10-12 Jahre |
70- 85 ml |
38 kg |
2,7-3,2 l |
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13-14 Jahre |
50- 60 ml |
50 kg |
2,5-3,0 l |
Jugendliche |
15-18 Jahre |
40- 50 ml |
50 kg |
2,0-2,5 l |
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65 kg |
2,6-3,3 l |
Erwachsene |
ab 19 Jahre |
35- 45ml |
60 kg |
2,1-2,7 l |
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75 kg |
2,6-3,4 l |
Tabelle: Flüssigkeitsbedarf pro Tag nach Alter und Gewicht (Das Wasser in Speisen ist mitberücksichtigt)
Der tatsächliche Flüssigkeitsbedarf kann bei Hitze oder körperlichen Anstrengungen, aber auch durch hohen Kochsalzverzehr und Krankheiten wie Fieber, Erbrechen und Durchfall stark ansteigen. Je weniger man isst, desto mehr sollte man trinken, denn durch diesen Verzicht verringert sich der wässrige Beitrag aus der festen Nahrung. Feste Lebensmittel enthalten nämlich auch eine gewisse Menge Wasser, die unser Körper als Wassereinnahmequelle nutzt.
Wie Sokrates schon zu sagen pflegte: lasst die Säfte fließen! Meine persönliche Höchstmenge war bei einem Konzert, wo ich als Schlagzeuger in einer
Metallband trommelte. Dort trank ich eine ganze Kiste Wasser (12 x 0,75 Liter = 9 Liter). Grund: ich stand mit meinem Schlagzeug auf einem Schlagzeugpodest, das schon sehr knapp unter der Decke
war. Dort herrschte durch die Menschenmasse und Spotlichter eine unglaubliche Hitze. Aber auch erst vor kurzem lag mein Verbrauch an einem heißen Sommertag (38°C) bei knapp 8 Litern. Selbst im
Schatten lief mir der Schweiß den Rücken runter.
Die Entstehung des Wassers
Vor ca. 4,5 Milliarden Jahren war unser Planet ein unwirklicher Ort. Noch war die Erde zu heiß für die Bildung der Meere, und das Wasser hielt sich in Form von Dampf ausschließlich in der Atmosphäre auf. In den nächsten 500 Millionen Jahren kühlte die Erde allmählich ab. Schließlich regnete es sozusagen "zum ersten Mal", und die Urozeane füllten sich.
Eine unerschöpfliche Energiequelle, die Sonne, trieb das Wasser der Ozeane zu einem gewaltigen Kreislauf an. Mit einer Leistung von nahezu einer Kilowattstunde pro Quadratmeter ließ sie tagtäglich riesige Mengen Wasser verdampfen. Die so entstandenen Wolken regneten in kälterer Luft wieder ab. Die Regenschauer, die nun ständig auf die nackten Landmassen niederprasselten, lösten zahlreiche Mineralien aus dem Boden und spülten sie ins Meer, wo sie sich immer mehr konzentrierten. Schließlich entstanden in den Ozeanen erste Lebensformen, darunter vor ca. 3,7 Milliarden Jahren auch Algen, die die Atmosphäre durch ihren Stoffwechsel mit Sauerstoff anreicherten.
Der größte Wasseranteil der Erde befindet sich als Salzwasser in den Meeren (94 %). Auf tief gelegenes Grundwasser entfallen 4 % und auf die Polkappen und Gletscher ca. 1,4 %. Nur 0,6 % ist zugängliches Süßwasser, also für uns tatsächlich nutzbar. Das Oberflächenwasser macht wiederum nur 3 % dieser Süßwassermenge aus, so dass fast das gesamte Süßwasser als Grundwasser in der Erde verborgen ist. Der Anteil des in der Atmosphäre gespeicherten Wassers ist dagegen geradezu vernachlässigbar gering, er beträgt ungefähr 0,001 % des Gesamtwassers. Durch Regen und Wiederverdunstung wird dieser atmosphärische Anteil ca. 35mal im Jahr komplett ausgetauscht.
Der Wasserkreislauf in unserem Körper
Mit jedem Schluck Flüssigkeit und jedem Bissen fester Nahrung, den wir zu uns nehmen, setzt sich unser Verdauungssystem in Gang. Bei festen Speisen muss zunächst jede Menge Wasser (bis zu ca. 6 Litern) investiert werden, um eine gleitfähige und verdaubare Masse zu erhalten. Mit Hilfe von Speichel, Magensäften, Galle und Darmsäften wird allerdings nicht nur Flüssigkeit hinzugefügt, sondern die Nahrung wird gleichzeitig in kleine Bestandteile gespalten, die schließlich vom Darm aufgenommen werden können. Hier wird neben dem zuvor investierten Wasser auch das Wasser aus der festen Nahrung und aus den Getränken in den Körperkreislauf eingeschleust. Der größte Teil der Flüssigkeit wird im oberen Darmabschnitt, dem Dünndarm, aufgenommen. Dabei wandert Wasser mit den gelösten Nährstoffen durch die Darmwand ins Blut. Das Blut führt beides dann erst einmal zur Leber. Hier werden Nährstoffe umgewandelt, gespeichert und auch schädliche Substanzen entgiftet. Von der Leber gelangt das Blut dann zum Herzen und wird von hier aus durch den gesamten Körper gepumpt. Aus den Blutgefäßen dringen die Nährstoffe und das Wasser in den inneren Wassersee, der jede Zelle umspült; und von hier aus dann auch in die Zelle. Versorgt mit frischen Nährstoffen gibt die Zelle Stoffwechselprodukte an die wässrige Umgebung ab, die wieder ins Blut gelangen. Das Blut strömt schließlich durch die Nieren und wird hier von den Abfallprodukten gereinigt. Diese werden im Urin konzentriert und über die Blase ausgeschieden.
Tatsächlich ist die Wasserheilkunde ein schier irdisches Phänomen und wird seit Jahrtausenden kultiviert. Ein schönes Buch, das ich gerne lese, stammt von Diana D. Buchmann und hat den Titel „Die natürliche Heilkraft des Wassers“. Aus diesem Buch möchte ich ein paar Zeilen zur Geschichte der Wasserheilkunde zitieren (Seite 9):
„Die ersten schriftlichen Hinweise auf die Anwendung des Wassers als Heilmittel sind im Tempel des Asklepios (Äskulap), des griechischen Gottes der Heilkunde, zu finden. In den Tempeln gehörten Bäder und Massage zur Behandlung der Kranken. Hippokrates, den wir als den Vater der Heilkunde kennen, stammte aus dem Geschlecht der Asklepiaden; er gilt als Nachfahre des legendären Asklepios. Hippokrates wendete Wassertrinken gegen Fieber und zur Behandlung vieler Krankheiten an. Er unterstrich auch den Wert verschiedenartiger Bäder, jedes mit anderen Temperaturen, als therapeutische Maßnahme bei der Bekämpfung von Krankheiten. Später befürworteten die römischen Ärzte Galen und Celsus ebenfalls bestimmte Bäder als Heilmittel. Mehrere kalte Bäder sollen den römischen Kaiser Augustus von einer rätselhaften Krankheit geheilt haben, gegen die alle anderen Heilmittel nichts vermochten, worauf in Rom kalte Bäder große Mode wurden.“
Wer kennt denn nicht den unvergessenen Sebastian Kneipp (geb. 1821) mit seinen Wasseranwendungen zur Heilung von Körper und Geist. Auch er hatte
sich während seiner Erkrankung und Leidenszeit über die Heilwirkung des Wassers erkundigt. Das ihm damals vorliegende Lehrbuch wurde bereits im Jahr 1745 vom längst vergessenen schlesischen
Arzt Siegmund Hahn geschrieben. Es heißt: „Unterricht von Krafft und Würckung des frischen Wassers“.
Meine Hauptanwendung ist z. Z. leider nur das Trinken des Wassers und daher heißt es ja auch „Trinkwasser“, wobei wir bei meinem Hauptthema dieser Seite wären. Ähnlich wie wir die (saubere) Luft zum Atmen benötigen, benötigen wir sauberes Wasser zum Trinken. Doch wer bestimmt, was sauberes Wasser ist? Die Chemiker. Sie analysieren mit verschiedenen Tests die Tauglichkeit des Wassers als Trinkwasser. In Deutschland gibt es die Trinkwasserverordnung 2001 (geändert im Jahr 2013), die näheres beschreibt. Die Qualität des Wassers kann aber auch sehr davon abweichen. Ich selbst bin also dafür verantwortlich, gutes Wasser trinken zu können und es auch zu überprüfen. In den meisten Fällen verlassen wir uns ja auf die städtischen Wasserversorger. Doch vorsichtig! Es ist nicht lange her, da wurden Bleileitungen zum Wassertransport verwendet und Blei ist nun mal ziemlich schädlich. Es gibt heutzutage zum Glück viele chemische Institute, die Wasseranalysen anbieten. Diese Kosten jedoch zum Teil 80 bis 100 Euro. Falls ich mir also unsicher bin, was für Leitungen bei mir verbaut wurden (und vor allem das Alter dieser Leitungen), so kann ich immer selbst eine Wasseranalyse in Auftrag geben. Ich habe sogar von Initiativen und Aktionen gehört, wo man kostenlos sein Trinkwasser analysieren lassen kann. Dies ist anscheinend aber sehr selten und wird auch nicht so richtig publik gemacht. Wie auch immer, m. E. sollte man relativ genau wissen, was für ein Wasser man seinem Körper zuführt.
Ich selbst trinke seit Jahren kein Leitungswasser mehr und muss mir daher mein Trinkwasser auch selbst besorgen. Zum Kochen verwende ich es jedoch nach wie vor, da mein Trinkwasser dafür doch zu teuer wäre. Im Folgenden möchte ich euch daher eine kleine Übersicht von verschiedenen Angaben auf Wasserflaschen geben, damit ihr die Unterschiede mal kennen lernt. Zunächst sei gesagt, dass viele PET-Flaschen aufgrund verschiedener Zusätze wie Weichmachern und Bisphenol A1 sehr umstritten sind. Betroffen sind mal wieder die billigen Wasserflaschen aus der Industrie, die in Discountern vertrieben werden und wo der Pfand der Flaschen (0,25€) teurer ist, als der Inhalt. Gut wäre also die Beschaffung von Glaswasserflaschen, wenn die nicht so schwer wären. Als Fahrradfahrer kann ich darüber ein Lied singen. Ich persönlich bevorzuge eine Bisphenol A- und weichmacherfreie Plastikflasche. Ja, die gibt es auch, doch dazu gleich mehr. Auch muss ich euch darüber informieren, dass das industriell hergestellte Trinkwasser bestrahlt werden, um restliche Keime zu töten. Dies brauch aber seitens des Gesetzgebers nicht auf den Flaschen gekennzeichnet werden (warum eigentlich nicht?). Einige Heilwasserhersteller machen dies aber trotzdem (durch eine erweiterte Analyse). Zunächst also erst einmal meine kleine Übersicht über Angaben der Wasserinhaltsstoffe auf auserwählte Trinkflaschen, die ich auch während meiner Fastenkuren trinke. Die große Excell-Tabelle mit Fotos könnt ihr hier herunterladen (bitte Passwort anfordern).
1Chemischer Aufbau von Bisphenol A:
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